Innovation und Mittelstandsförderung
Mittelstandsförderung funktioniert. Das konnte Bundestagsabgeordneter Peter Weiß zusammen mit der CDU Elzach bei einem Besuch der Firma Gießler in Elzach feststellen. Mit Stolz präsentiert Geschäftsführer Thomas Gießler das neuste Entwicklungsprojekt seines Unternehmens, das er zusammen mit dem Frauenhofer-Institut und mit finanzieller Unterstützung aus dem zentralen Innovationsprogramm Mittelstandsförderung (ZIM) des Bundeswirtschaftsministeriums finanziert hat.
Das Unternehmen fertigt mit seinen 125 Mitarbeitern auf einer Produktionsfläche von 8.400 Quadratmetern überwiegend Präzisionsdreh- und Frästeile für die globale Automobilindustrie und für die Medizintechnik.
Nach einer Werksbesichtigung stand bei der anschließenden Diskussionsveranstaltung mit Geschäftsführer Thomas Gießler das Thema E-Mobilität und deren Auswirkung auf mittelständische Automobilzulieferer im Mittelpunkt. „Wo geht es mit der Automobilindustrie in Zukunft hin?“. Stellte Peter Weiß die zentrale Frage. „Schon jetzt sind erste krisenhafte Entwicklungen sichtbar“. Geschäftsführer Thomas Gießler berichtete dazu, dass allein in den letzten zwei Jahren der Umsatz im Bereich der Kleinteilzulieferung für den Automobilsektor bei der Firma Gießler um 50 Prozent zurückgegangen ist, was circa 6 Prozent des Gesamtumsatzes ausmache. „Andererseits konnten wir das auffangen, weil das neue Standbein Medizintechnik eine große Chance eröffnet und sich gut entwickelt“, so Gießler.
Debattiert wurde auch die Frage, ob und inwieweit ein Elektroauto CO2-emissionsfrei sein kann. In der folgenden Diskussion kristallisierte sich heraus, dass die CO2-Freiheit nur rechnerisch erreicht werden könne, denn nur direkte Emissionen werden dem Sektor Verkehr zugerechnet. Emissionen durch die Stromerzeugung oder die Fabrikation würden gar nicht in die Bilanz mit einfließen. „Der CO2-Ausstoß wird der Industrie angelastet und nicht dem Auto.“, so Peter Weiß, „Sinn ergibt es mit der E-Mobilität nur, wenn wir sektorumfassend auf erneuerbare Energien zurückgreifen können“. Allerdings stehen wir vor dem Problem, dass der für die Energiewende nötige Leitungsausbau nicht vorankommt“. Den Grund hierfür sieht Peter Weiß vor allem in langwierige Genehmigungs- und Gerichtsverfahren. Die EEG-Umlage werde jedoch auch für nicht eingespeisten Strom in Anspruch genommen. „Unser Ziel als Bundesregierung ist es daher, die erneuerbaren Energien so auszubauen, wie wir auch Leitungen dafür haben“, so Weiß, „aber Eines bleibt klar: Wir gewinnen nur durch Umwelttechnologie!“.
Auch beim Thema Ausbildung spielt die Firma Gießler eine wichtige Rolle in der Region. „Wir müssen uns allerdings auf die Situation einstellen, dass die Zahl derer, die die Schule in Zukunft verlassen werden, sinken wird“, so Peter Weiß. Deshalb gelte es, vermehrt bei jungen Leuten für die Attraktivität der dualen Berufsausbildung zu werben. (Autor: Kirchberg)
Mit Begeisterung stellte Geschäftsführer Thomas Gießler (links) die Produktionsanlagen seiner Firma in Elzach vor. Mit ihm (von links nach rechts): Stadtrat Dietmar Oswald, Die CDU-Vorstände Roland Baier und Christoph Hofmeister sowie Bundestagsabgeordneter Peter Weiß.
(Bild: Kirchberg)